Hofgut

 

1102Gründung Springiersbacherhof

1299

Im Jahre 1299 taucht zum ersten Mal ein Weinberg in Ediger in „Pleyt“ auf, der Springiersbach gehört. „Pleyt“ liegt hinter der Stadtmauer, in der Nähe der Kirche. In Ediger gab es für Springiersbach auch noch einen unteren Hof, benannt nach dem Kloster Martental von 1334 bis 1794 in der Kapellenstraße. Die romanische und barocke Klosteranlage Springiersbach wurde ca. 100 Jahre nach der Säkularisation wieder Kloster. Einzug hielt der Orden der Karmeliten.

Dieser betreut es noch Heute. Springiersbach unterstand auch das Kloster Stuben, (Ruine gegenüber dem Calmont). Die Stätte der Staurothek, der bedeutendsten Reliquie des Hl. Kreuzes, welche sich heute in Limburg / Lahn befindet. Das gesamte Anwesen steht als ortsbildprägendes Gebäude unter Denkmal- bzw. Ensembleschutz. Besonders in den Wohnungen „Osterlämmchen“, „Hasensprung“ und „Calmont“ kann man die alten Eichebinder bestaunen.

1341

Die Rente zu Edegry

1352

Hofleute Heinrich von Cond und Gela

1364

Hofleute Kowzo von Zeltank und Else

1374

Thele Bicor verkauft der Abteil 6 Weingärten

1479

Hofleute Georg Untzen und Else

1550

Namensgebung „Marthendaller Hof“

1572

Ein Dingbuch für beide Höfe

1752-53

Neubau des oberen Hofes unter Abt Johann Heinrich von Wassenberg (1728-1758). 1752 – 53 wird das alte Gebäude abgerissen und an dessen Stelle ein stattliches Barockgebäude errichtet. In dieser Form zeigt es sich noch heute. Über dem Hofportal ist das Klosterwappen zu erkennen.

1781

Hofmann Nikolaus Becker, Weinberge: 1. Klasse 1693 Stöcke, 2. Klasse 1481 Stöcke, 3. Klasse 7262 Stöcke. In Eller hatte das Kloster anno 1794 Weinberge: 1. Klasse 1030 Stöcke, 2. Klasse 1768 Stöcke, 3. Klasse 361 Stöcke


1803Seit dem Kauf des Klosters 1803 durch Hofmann Nikolaus Becker aus Ediger ist dieses Weingut im Besitz der Familie geblieben und wird bis heute liebevoll in Stand gehalten und bewirtschaftet.

Enteignung des Klosters und dessen Auflösung (Säkularisation) unter französischer Herrschaft durch Napoleon Bonaparte. Versteigerung des Hofgutes Ediger an Nikolaus Becker. Das Kloster besaß das neue Haus nur knapp 50 Jahre. Danach wurde die Abtei durch Napoleon aufgelöst und enteignet (Säkularisation 1806). Das Wappen am Torbogen wurde (wie die meisten Wappen im Rheinland) abgeschlagen. Einige Fragmente blieben erhalten. 2006 wurde es originalgetreu Restauriert.

1997

1997 – 2000 wurde die Hofanlage restauriert. In enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Amt für Dorferneuerung wurde das Anwesen „auf den Kopf gestellt.“ Innen und außen von heimischen Handwerkern und ungezählter Eigenarbeit gesichert, saniert und restauriert. Im alten Gebäudeteil wurden nur historische Baustoffe wie Stroh, Lehm, Hanf oder Quarkfarben verwendet. Der Fußboden im Keller von 1930 wurde durch original Moselschieferplatten ersetzt. Eine Treppe aus 250 Jahre alten Eichebalken wurde eingebaut und man gelangt nun sicheren Fußes hinunter, bzw. wieder hinauf in einen historischen, original erhaltenen Weinkeller. Das Dach wurde mit Naturschiefer neu eingedeckt. In der Vorderansicht mit 20er Schuppen. Diese sind doppelt so teuer als der ohnehin schon kostenintensive normale Naturschiefer.

Es wurden insgesamt 22 Gauben neu errichtet, da die alten verrottet waren. Im Sichtbereich nach der Hauptseite wurden die Gauben in massivem Eicheholz ausgeführt. Die Fenster sind denkmalgerechte Sprossenfenster mit doppelter Verglasung. Die Haustür Anno 1752 wurde restauriert und erstrahlt in ihrer alten Schönheit. Der Hof ist seit der Säkularisierung durch Napoleon 1806 im Familienbesitz. Nach fast 3 Jahren Bauzeit entstanden in den alten Gebäudeteilen 4 wunderschöne Ferienwohnungen mit viel Komfort im Ambiente vergangener Zeiten für unsere Gäste. Der Deutsche Tourismus Verband zeichnete die Wohnungen mit 4 und 5 Sternen aus. Im Rahmen eines Dorferneuerungswettbewerbs erhielt der Springiersbacher Hof den Preis für „Bestes restauriertes, denkmalgeschütztes Gebäude in ortsprägender Lage, Rheinland Pfalz“. Diesen Anspruch am Erhalt der alten Gebäude bedeutet auch für die kommenden Jahre viel Arbeit und Muße. Eine ständige Aufgabe, die sich Familie Borchert mit ganzem Herzen annimmt.